Imkern

Rähmchenmaßwechsel DN zu DN1½

Legende Waben
Legende Waben

Wir verkaufen im Frühjahr immer etwa die Hälfte unserer Völker, dabei standen wir in den vergangenen Jahren immer häufiger vor der Aufgabe das Rähmchenmaß zu wechseln. Als Verkäufer könnte man nun einfach sagen: "Seht selber zu wo rein Ihr die Völker umhängt und wie Ihr die auf euer Rähmchenmaß bekommt." Da jedoch viele Käufer neu mit dem Imkern begonnen haben sollte man den Rähmchenmaßwechsel doch gemeinsam machen.

Der einfachste aber leider auch zeitaufwendigste Weg ist es ein Volk das auf einer Zarge DN sitzt einfach unten um einen DN1½-Brutraum zu erweitern und zu warten bis das Volk unten alles ausgebaut hat und der Raum oben voll mit Honig ist. Nun kann die DN-Zarge abgenommen werden und der Honig wird geschleudert. Damit ist der Rähmchenmaßwechsel vollzogen, leider wird diese Methode bis Ende der Rapsblüte oder bei schwächeren Völkern auch bis in die Linde dauern und da brauchen wir unser Material für die eigenen Völker und Ableger. Zusätzlich ist die Gefahr gegeben, dass die Völker zwischenzeitlich schwarmlustig werden.

Dafür gibt es aber auch den schnelleren Weg, es werden einfach DN-Waben nach unten gehängt, dadurch wird in der Regel der DN1½-Brutraum schneller angenommen und ausgebaut. Bei diesem Verfahren gibt es natürlich viele Möglichkeiten, manche besser manche schlechter für das Volk.

Aus den Versuchen des letzten Jahres haben wir beschlossen dieses Jahr nach einem einfachen Muster vorzugehen. Ausgang ist ein einzargiges Volk auf DN.

Volk DN
Volk DN

[Erste Woche] Es wird das Volk auf einer Zarge DN unten um den DN1½-Brutraum erweitert, aus diesem werden die mittleren drei Waben entfernt, an diese Stelle werden die Waben aus der oberen Zarge gesetzt auf denen sich das Zentrum des Brutnestes befindet. Oben in der DN-Zarge werden die Waben in die Mitte über das nach unten gehängte Brutnest geschoben. Die nun leeren Randpositionen werden mit Waben für den Honigraum bestückt, so können die Bienen schon Mittelwände für die Honigernte ausbauen. Die DN-Waben mit Futter bleiben noch direkt am Brutnest, es könnte kalt werden und dann muss das Futter erreichbar sein!

Volk DN + DN1.5 Erste Woche
Volk DN + DN1.5 Erste Woche

[Zweite Woche] Nun werden die drei Brutwaben im DN1½-Brutraum auseinander gezogen und die beiden daneben stehenden DN1½-Waben zwischen die DN-Waben gehängen, so dass nun DN und DN1½ abwechselnd hängen. Ob die DN-Waben mit Futter in der oberen Zarge nach außen geschoben oder sogar entfernt werden können hängt von den Temperaturen und der Futtermenge, die sonst noch im Volk vorhanden ist, ab.

Volk DN + DN1.5 Zweite Woche
Volk DN + DN1.5 Zweite Woche

[Dritte Woche] Inzwischen sollten unten 3-4 halb ausgebaute DN1½-Waben vorhanden sein. Wenn die Waben soweit ausgebaut sind, können die DN-Waben im Brutraum weiter nach außen geschoben werden und die ausgebauten DN1½ -Waben werden zusammen geschoben. Im Honigraum sollten die neuen Waben gut ausgebaut worden sein. Der sich sicher unterhalb befindende Drohnenbau sollte noch nicht entfernt werden, hiermit kann man später die ersten Milben aus dem Volk bekommen. Bei diesem Termin kann eventuell schon der nächste Schritt gemacht werden, ansonsten erst in einer Woche.

Volk DN + DN1.5 Dritte Woche
Volk DN + DN1.5 Dritte Woche

[Vierte Woche] Jetzt wird die Königin mit Hilfe eines Absperrgitters in die untere Zarge gesperrt. Es ist wichtig, dass genug Zellen ausgebaut sind, sonst wird die Dame versuchen sich durchs Absperrgitter wieder nach oben zu zwängen und das kann ungesund sein... Die erste DN-Wabe ist soweit geschlüpft, dass Sie nach ganz außen gehängt werden kann. Hier schlüpfen noch die letzten Bienen, die Wabe ist aber so weit weg, dass die Königin nicht noch mal neu drauf stiftet.

Volk DN + DN1.5 Vierte Woche
Volk DN + DN1.5 Vierte Woche

[Fünfte Woche] Bei der nächsten Durchsicht können eventuell im Honigraum wieder einzelne DN-Rähmchen gegen die flachen Honigraumrähmchen getauscht werden. Auf jeden Fall sollten unten die DN Waben nach ganz außen geschoben werden, so dass sie recht bald so leer sind, dass sie geschmolzen werden können. Vermutlich ist dies auch der Termin, an dem der Wildbau unter den flachen Honigraumrähmchen voll verdeckelt ist und entfernt werden kann.

Volk DN + DN1.5 Fünfte Woche
Volk DN + DN1.5 Fünfte Woche

[Sechste Woche] Diese Woche ist recht unspektakulär, aus dem Honigraum können eventuell wieder Rähmchen getauscht werden und unten können eventuell die DN-Waben entfernt werden. Jetzt sollte in der unteren Zarge schon ein schönes Brutnest über drei bis fünf Waben existieren in dem auch schon reichlich Zellen verdeckelt wurden.

Volk DN + DN1.5 Sechste Woche
Volk DN + DN1.5 Sechste Woche

[Siebte Woche] Inzwischen sollten oben alle Bienen geschlüpft sein und nur noch Honig vorhanden sein. Jetzt können die DN-Waben entfernt werden. Wir nutzen die Waben gerne noch um unsere Ableger mit einem kleinen Futtervorrat zu versorgen. Die Waben können aber auch eingeschmolzen werden oder sie verbleiben bis zum Ende der Tracht auf dem Volk und werden dann normal abgeschleudert. Jetzt noch alle Positionen mit den neuen Rähmchen auffüllen und damit ist der Rähmchenmaßwechsel Mitte der Rapsblüte abgeschlossen.

Volk DN + DN1.5 Siebte Woche
Volk DN + DN1.5 Siebte Woche

Ok, Mitte der Rapsblüte ist das Ziel, das wurde dieses Jahr bei zwei der drei Völker erreicht. Das Dritte war erst nach der Rapshonigernte umgezogen.

Bitte denkt beim Schleudern daran, dass die Völker durch den Rähmchenmaßwechsel fast keine Futtervorräte im Brutraum haben, lasst ihnen also ein Butterbrot im Honigraum. Die einzelnen Schritte können auch auf Grund von guter oder schlechter Witterung und Tracht verschoben sein daher bitte nicht "blind" eins zu eins übernehmen!

In der Sommertracht sollte euer Volk dann so aussehen wie auf dem letzten Bild hier.

Volk DN1.5
Volk DN1.5